Christoph Stiefel: ISORHYTHMS FOR SOLO PIANO

Transparente Komplexität

Mit Isorhythmen gearbeitet, respektive komponiert wurde zum ersten Mal in der Renaissance (Ars Nova). Gleiche (Iso = gleich auf griechisch) Rhythmen werden dabei mit verschiedener Melodik kombiniert, wobei sich dadurch für den Hörer absolut ungewohnte rhythmische, wie auch melodische Überlagerungen der verschiedenen Ebenen ergeben.

Ausgangspunkt und auslösendes Moment für das aktuelle Solo-Piano Programm Isorhythms war das vor ca. 12 Jahren vom Schweizer Jazzmusiker Christoph Stiefel komponierte Stück Sweet Paradox (Titelstück der gleichnamigen CD). Dieses öffnete das Tor zu den unglaublich faszinierenden und ebenso vielfältigen Möglichkeiten der Isorhythmik. Seither hat Christoph Stiefel kontinuierlich in diese Richtung weitergeforscht, neue Ideen ausprobiert und geübt Auf diese Weise konnte er in den letzten Jahren eine eigenständige Musik entwickeln, die sowohl interessante Aspekte des Komponierens, als auch die wichtigsten Elemente der Improvisation auf eine persönliche Art beinhaltet. Die pianistische Umsetzung der verschiedenen rhythmischen und klanglichen Ebenen ist sehr komplex. Gerade bei der Improvisation liefern die übergelagerten melodischen Sequenzen viel inspirierendes Material, um in neue melodische, harmonische und rhythmische Räume vorzustoßen. Ob es sich dabei um Neukompositionen oder um rhythmische Überlagerungen von Jazz-Standards handelt: Gefragt ist in jedem Fall höchste pianistische Virtuosität – und eine spielerische Freiheit, die nicht nur die motorische Unabhängigkeit der Hände und Finger, sondern letztlich immer auch Eigenständigkeit des Denkens bedeutet. Eine gefühlvolle und zugleich rationale Musik. Wie sich in den elf Stücken die Linien und Rhythmen überlagern, ist von seltener Abgerundetheit.

Christoph Stiefel, geboren 1961 in Zürich, ist in verschiedensten musikalischen Bereichen tätig: als Pianist, Keyboarder, Komponist, Arrangeur und Produzent. Nach klassischem Klavierunterricht konzentrierten sich ab 1980 seine musikalischen Interessen vor allem auf Funk, Fusion und Jazz. Nachdem er über 5 Jahre in der Band Andreas Vollenweider & Friends spielte, formierte er 1990 sein eigenes Jazz Trio / Quartett und gab viele Konzerte in der Schweiz, Deutschland und Österreich in verschiedensten Besetzungen mit Peter Erskine, Charlie Mariano, Michel Benita, Dieter Ilg, spielte mit Ernie Watts, Kevin Eubanks, Robin Eubanks, Marvin"Smitty"Smith, Ralph Moore, Brian Bromberg, Ray Anderson, Jeff Hirshfield, uva.

Mehr Infos unter www.christophstiefel.ch