Jütz

Hin des Wegs über Berge und Grenzen bewegt sich Jütz freigeistlich in alpinen Musikkulturen und trifft fernab der Jodeldodelindustrie auf Volksgutgruppierungen, welche mit Schönheit und Aufrichtigkeit berühren.

So zum Beispiel auf Peter Moser: er überlässt dem Trio, angetan von Mosers Tänzen & Weisen, zwei seiner Kompositionen ("Postfeldwalzer" & "Bergaufpolka") im Vertrauen. Oder Märku Hafners «Häxesabbat im Pfaffeloch» inspiriert durch eine schauerliche Geschichte unterhalb des Notentextes. Immer wieder begegnen die drei Musikanten dem Schaffen eines Seelenverwandten: Werner Pirchner, der Musiker und kritische Geist, griff die Thematik bereits in den 70er-Jahren ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten auf. Jütz ehrt Pirchners Kunst mit seiner Komposition «Judenburger Siebenschritt» und mit dessen O-Ton aus dem Kultstreifen «Der Untergang des Alpenlandes», zu hören in der oben genannten «Bergaufpolka». Das Rad der Zeit viel weiter zurück gedreht, begegnet Jütz dem Freiheitskämpfer Andreas Hofer und entwickelt aus einem Motiv seines heldenhaften Liedes ein postmodernes Feuerwerk in der gespenstischen Eigenkomposition «Mantua».Wie Jütz mit dem Material umgeht ist nicht durchgeplant; der kreative Ansatz zeugt von einer gewissen Qualität an Musikantentum: spielerisch, kopfüber, virtuos, mit Andacht. Das ausgewogene Kollektiv der drei Persönlichkeiten verschmilzt zu einer ganz eigenen Musik. Jütz stellt sich ständig einer Gratwanderung zwischen Tradition und Moderne, manchmal fehlt nur wenig und es wäre hinüber... Der alpine Kulturkreis verbirgt viele feine Unterschiede. So nimmt Jütz spezifisch die Dialektkunde unter die Lupe und übersetzt das bekannte Schweizer Lied «Luegid vo Bärg und Tal» frei ins Tirolerische. Im «Schleuniger Tempo Dampfl» werden Begriffe der Fortbewegung in Spoken Word – Form gegenübergestellt. Ein alter Text unbekannter Herkunft dient einer Eigenkomposition («A Blüamal und a Herz»), weitere Kompositionen basieren auf Jütz’schen Reisen in Norwegen («Tunnelen») oder im Berner Oberland («Wengernalp»).

In HIN & ÜBER steckt Beweglichkeit, Irrwitz, Fingerspitzengefühl.

Ausgehend von alpinen Tänzen und Weisen, über tonale Ab- und Umwege, stellt Jütz die gesamtalpine Folklore kopfüber in den Rahmen einer ungenierten, alle Sinne beanspruchenden Klangkonferenz.
Das zur Hälfte aus der Schweiz und aus Tirol stammende Ensemble bewahrt respektvoll eine lange gepflegte Tradition alpiner Volksmusik und öffnet sie zugleich für “grenzenlose Improvisation und Freiheit nach außen, fernab der momentanen Verklärung von Nationalstaatlichkeit in Abgrenzung zum nicht-okzidentalen Fremden. Nebenbei offenbaren die Musiker ein Verständnis von Zuhause, das zum Maßstab erhoben werden sollte” (Folkmagazin, DE).
Hier trifft eine “Emmentaler Gedichtrezitation zum Verlieben” (Jazzthetik, DE) auf “modern minimalistische Interaktionen” (Ludwigsburger Kreiszeitung, DE). Dabei scheut die Gruppe keine Höhenmeter für Halt in Hütten, Galerien oder barocken Konzerthallen und versteht sich, enthaltsam dem Sennenkutteli und Dirndl, als “hochmoderner Partikelfilter gegen die akustische Umweltverschmutzung des alpinkulturellen Degenerationsprozesses” (Lois Hechenblaikner, AT).

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