Ensemble Cosmedin: RUBIN

Sakrale Musik des Mittelalters und der Gegenwart

Liebe und Leidenschaft - im Rubin in kristalliner Form geborgen - umreißen das Spektrum dieser dritten Einspielung der CD-Reihe über die Kompositionen Hildegard von Bingen. Vorgregorianische Choräle aus der römischen Lateransbasilika, im antiken Versmaß gestaltete Poesie aus der Zeit Karls des Großen, sehnsüchtig ergreifende Klagelieder Abaelards (1079-142), atemberaubend kühne Organa, Leoninus (Notre-Dame Paris) und die expressiven Gesänge der Hildegard von Bingen (1098-1179) begegnen rhythmisch-tänzerischen und meditativ zarten zeitgenössischen Instrumentalkompositionen.

Stephanie und Christoph Haas schöpfen ihre Gestaltung der mittelalterlichen Gesänge aus einem intensiven Studium der handschriftlichen Quellen. Ihre Interpretation Alter Musik sind erfrischend neu. Sie akzentuieren Dynamik und Dramatik des gesungenen lateinischen Textes, beleuchten in der Instrumentierung die orientalischen Wurzeln der europäischen Sakralmusik.
Das Ensemble Cosmedin lädt ein, die Schönheit und Spiritualität alter Musik neu zu entdecken. Seit der Gründung 1999 konzertiert das Ensemble Cosmedin u. a. in den Kathedralen von Chartres und Vézelay, in der Aachener Pfalzkapelle, in St. Michael (Hildesheim), im Ulmer Münster, im Mainzer Dom, in Mailand, Paris und Berlin. Einladungen zu Festivals (Hildegard-Herbst Bingen, Dommusiktage Bad Gandersheim, Slatina/Kroatien), zahlreiche CD-Einspielungen und Rundfunk-Sendungen bezeugen ihre Präsenz in der Szene.

Stephanie Haas studierte bei Konrad Richter an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und bei Helmut Lachenmann. Die Sängerin steht in intensivem Austausch mit zeitgenössischen Komponisten und sang zahlreiche Uraufführungen, darunter "Aus den Visionen der Hildegard von Bingen" von Sofia Gubaidulina. Ihre makellose Gesangstechnik, die tiefe Verinnerlichung der geistlichen Texte und die konsequente Orientierung der Phrasierung am Text machen Stephanie Haas zu einer der großen Interpretinnen mittelalterlicher Sakralmusik. Gepaart mit einer "schier unglaublichen Präsenz" (Stuttgarter Zeitung) gewinnen ihre Interpretationen eine glühende Intensität.

Aufgewachsen mit klassischer europäischer Musik, studierte Christoph Haas in Westafrika, Lateinamerika und Südindien die großen Rhythmuskulturen der Welt. Mit traditionellen und innovativen Spieltechniken auf einem umfangreichen Instrumentarium gestaltet er leuchtende Klänge. Seine Kompositionen schlagen Brücken zwischen Orient und Okzident, Alter und Neuer Musik. Sie zeichnen sich aus durch vielschichtige Polyrhythmik in oft ungeraden Metren und differenzierten Umgang mit Klangfarben und Obertönen.

Mehr Infos unter www.ensemble-cosmedin.de